Bösensell - Konstanz prägt die Deutsch-polnische Gesellschaft, Senden. Denn als Vorsitzender fungiert weiterhin Hans-Jürgen Pohl, ergab die Mitgliederversammlung. Angesichts von Krisen in der EU wurde die Partnerschaft auf unterschiedlichen Ebenen als besonders bedeutsam betrachtet.

Die Vorstandswahlen gingen bei der Mitgliederversammlung der Deutsch-polnischen Gesellschaft (DPG) Senden im Landgasthof Sendes leicht von der Hand. Einstimmig in allen Punkten. Vorsitzender bleibt auch nach zwölf Jahren weiterhin Hans-Jürgen Pohl. Den Vorstand komplettieren Stellvertreterin Grazyna Maria Brandes, Kassierer Wolfgang Müller, Schriftführerin Claudia Raphael-Howar sowie die Beisitzer Vera Prengel, Franz-Josef Lintel-Höping, Andreas Janotta und Leander Vierschilling. Was den Abend spannend machte, waren die Sorgen und Hoffnungen um den Zustand deutsch-polnischer Beziehungen auf Regierungsebene.

Deutsch-Polnische Gesellschaft pflegt Kontakte beim traditionellen Bigos-Essen

-dk- SENDEN. Wenn Hans-Jürgen Pohl, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) Senden, zum Bigos-Essen lädt, wird es im Foyer der Steverhalle eng. Sehr eng. So auch am Donnerstagabend.
Schon beim Öffnen der Eingangstür wehte dem Besucher der Duft von gesottenem Fleisch, heißem Kraut und deftigem Rauchfleisch entgegen. Ein verführerischer Duft. Erst recht für die Menschen, die seit Jahren enge Beziehungen zu ihren Freunden im polnischen Koronowo pflegen. Von denen, die von dort an die Stever gezogen sind, gar nicht erst zu reden.
Auf einer Großbildleinwand projezierte inzwischen Reiner Brandes farbenprächtige Fotos aus dem Land zwischen Weichsel und Memel. Bilder, die im vergangenen Jahr während einer Fahrt der Sendener Gruppe in die Masuren entstanden sind. Schnappschüsse, die passend zu den allgegenwärtigen Düften, Heimweh in die Mienen malte.

Mitglieder der DPGs diskutieren in Senden die aktuelle politische Lage in Polen, im Anschluss an einen Vortrag.

Das Thema des Vortrags- und Diskussionsabend am 11. Januar 2018 im Sendener Hotel Niemeyer hatte der Referent allerdings provokanter formuliert: „Liegt Polen noch Europa?"

Die Deutsch-Polnischen Gesellschaften aus Senden und Lüdinghausen (DPG) hatten gemeinsam PrivDoz. Dr. Markus Krzoska, Osteuropahistoriker am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen, als Fachmann für die Einschätzung der derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Situation in Polen eingeladen.

Senden - Angesichts zunehmender antidemokratischer und rassistischer Tendenzen in Polen rief Hans-Jürgen Pohl, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Senden, dazu auf, dem aktiv entgegenzuwirken und der Städtepartnerschaft mit Koronowo neue positive Impulse zu verleihen.

Die Mitgliederversammlung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) Senden am Freitagabend im Bösenseller Landgasthof Sendes war überschattet von der derzeitigen politischen Situation in Polen. So mahnte der DPG-Vorsitzende Hans-Jürgen Pohl: „Was wir am letzten Samstag an Demonstranten in Warschau gesehen haben, ist erschreckend. 60 000 Menschen zogen durch die Straßen, viel darunter, die lautstark rassistische Parolen schrien.“ Und weiter: „Auch wir registrieren mit Besorgnis und auch Unverständnis, dass die deutsch-polnische Zusammenarbeit in jüngster Zeit von politischen Akteuren und einigen Medien in Polen zunehmend in Frage gestellt wird. Bestürzt nehmen wir bei manchen veröffentlichten Äußerungen eine antideutsche Rhetorik zur Kenntnis.“