DPG Senden erkundet polnische und litauische Kultur

 

SENDEN. Eine Reisegruppe der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) Senden war jetzt in Polen sowie erstmals auch in Litauen zu Gast, um sich dort einen unmittelbaren Eindruck zu verschaffen. „Die gut 30 Mitreisenden begrüßten den Abstecher nach Litauen sehr. Denn neben vielfältigen kulturellen und geschichtlichen Informationen kamen auch aktuelle politische Aspekte nicht zu kurz", resümiert Hans-Jürgen Pohl, Vorsitzender der DPG Senden. Polen und Litauen seien „zwei EU-Nachbarn, die an guter nachbarschaftlicher Verbindung noch eine Menge zu tun haben".

 

 

Der Dom zu Frombork (Frauenburg) am Frischen Haff, wo Kopernikus 1543 verstarb, war Ausgangspunkt der Reise unter dem Motto „Zwischen der Weichsel und der Memel". Stationen der deutschen und der polnischen Geschichte waren neben Fahrten durch weite, fast menschenleere Landschaften und Seengebiete zunächst das Ziel. Dazu gehörten der Besuch der Bischofsburg Heilsberg, die Besichtigung der Wallfahrtskirche Heilige Linde in Ermland, eine Schifffahrt auf dem Mauersee in Masuren und über den Augustow-Kanal. In Litauen wurde die 300.000 Einwohner zählende Stadt Kaunas mit ihrer malerischen Altstadt und ihren Industrieruinen aus sowjetischer Zeit besichtigt. Der Freiheitsdrang der Litauer zeigte sich in der Burg Trakai und vor allem in der Hauptstadt Vilnius, heißt es weiter. Mit gut 500.000 Einwohnern sei diese Barockstadt die größte Stadt Litauens und zähle zu den Perlen des ganzen Baltikums.

 

Westfälische Nachrichten 02.09.2017

 

Bigos-Essen in Steverhalle

Senden -  Es roch verführerisch in der Steverhalle. Geübten Nasen verriet schon der Duft, dass die Deutsch-Polnische Gesellschaft zum Bigos-Essen eingeladen hatte. Gestillt wurde aber auch Wissenshunger.

Wenn Düfte von warmem Kraut, gesottenem Fleisch, Lorbeer und Thymian durch das Foyer der Steverhalle ziehen, kann man davon ausgehen, dass sich die Deutsch-Polnische Gesellschaft zum traditionellen „Bigos-Abend“ getroffen hat. Denn dieser Eintopf, ein polnisches Nationalgericht, trägt diesen ebenso charakteristischen wie appetitlichen Duft von Zille- und Hinterhof-Idylle. Dabei ist „Bigos“ schon lange nicht mehr nur eine preiswerte Volksnahrung der Armen, sondern Dank verfeinerter Rezepturen und entsprechend kostspieliger Zutaten längst auch in allen Kreisen beliebt.

So wie in Senden, wo am Freitagabend, bei diesem gut besuchten Treffen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, neben sechs Küchenteams aus Senden diesmal auch der polnische Profikoch Marek Starostecki sein von ihm kreiertes Bigos zum Verkosten anbot.Der charakteristische Geschmack des Bigos strömte durch das Foyer der Steverhalle. Unter den Küchenteams war auch ein polnischer Profikoch. Foto: dk

Mit großem Erfolg, wie sich bald herausstellte. Deshalb verriet er der WN auch das Rezept: „So kochte man Bigos schon im Mittelalter: Weißkraut, Sauerkraut, Pflaumen, Stücke vom Wildschwein, vom Hausschwein, vom Rind, zusammen mit kräftiger polnischer Wurst kochen und köcheln. Dazu etwas Tomatenmark, ein Guss Rotwein, Wacholderbeeren, Lorbeer, Pfeffer, Salz, Majoran und Thymian zugegeben, mitkochen und ziehen lassen.“

Senden -

Was echte Freundschaften ausmacht, vor allem, wenn sie über Ländergrenzen hinaus gehen, zeigte sich im Hofhotel Grothues. Was echte Freundschaften ausmacht, vor allem, wenn sie über Ländergrenzen hinaus gehen, zeigte sich am Freitagabend im Hofhotel Grothues. Dort, wo an diesem Abend die Deutsch-Polnische Gesellschaft Senden (DPG) ihr nun schon zehnjähriges Bestehen feierte. Umrahmt von Jazz-Variationen einer von Johanna Breimann geleiteten Deutsch-Polnischen Damencombo aus Lüdinghausen.

So freute sich Vorsitzender Hans-Jürgen Pohl nicht nur darüber, dass von den damals acht Gründungsmitgliedern sieben immer noch aktiv dabei sind, sondern auch für die stattliche Delegation aus der Partnergemeinde Koronowo. Mit Aleksandra Szews (der Vorsitzenden der dortigen DPG), Rafal Gibas (stellvertretender Bürgermeister), Iroslawa Pietryga (Direktorin des Gymnasiums), zahlreichen mitgereisten Lehrerinnen und Artur Koper, (Landwirt und Ortsvorsteher). Allesamt Namen von polnischen Freunden, durch deren Mitwirken der Schüleraustausch (schon seit 2004) und die guten Beziehungen zur Landwirtschaft gewachsen sind.

 

Hans-Jürgen Pohl, der während der „kürzesten Jahresversammlung“ eines Vereins, ebenso wie seine Vorstandsfreunde Grazyna Brandes, Vera Prengel, Wolfgang Müller, Andreas Janotta, Claudia Raphael-Howar, Franz-Josef Lintel-Höping und Monika Degener Minuten zuvor ‚en bloc‘ wieder gewählt worden war, riss in einem Rückblick noch einmal die wesentlichsten Kapitel dieser Partnerschaft und Freundschaft an. Besonderer Würdigung erfreuten sich dabei die „Mütter“ der Entwicklung: Grazyna Brandes und Astrid Balke (Sachbearbeiterin Schule) im Rathaus, sowie Fachbereichsleiter Klaus Gilleßen und „Alt“-Bürgermeister Alfred Holz. Für sie alle gab es liebenswerte Buchgeschenke und Blumen.

Tägers Antrittsbesuch in Koronowo

 

Senden/Koronowo -

Zum ersten Mal reiste Sebastian Täger nach Polen, wo er über Danzig die Partnergemeinde Sendens, Koronowo, besuchte. Dort erlebte er herzliche Kontakte und eine lebendige Verbindung mit der Stevergemeinde.

Premiere in Sendens Partnerstadt und Premiere in Polen: Sebastian Täger reiste am vorigen Wochenende zum Antrittsbesuch nach Koronowo, eine Gemeinde in Kujawien-Pommern, zu der die Stevergemeinde seit 2007 eine Städte-Freundschaft pflegt, die 2010 in eine offizielle Städtepartnerschaft mündete. Von der Gastfreundschaft, den Impressionen und den menschlichen Kontakten zeigte sich Sendens Rathaus-Chef ganz angetan. Es habe viel Raum für intensive Gespräche gegeben. Und dabei galt: „Die Chemie stimmt“, umschreibt Täger die herzliche Atmosphäre.

Mit Klaus Gilleßen, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste, Freizeit und Bildung, bildete Täger die kommunale Delegation. Begleitet wurde sie von Wolfgang Müller und Hans-Jürgen Pohl von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft. Sie hatten die Fühler nicht zum ersten Mal ausgestreckt und mit informellen Gesprächen die Reise vorbereitet.

Das erste Treffen zwischen den beiden Kommunal-Oberhäuptern war es aber nicht. Denn Stanislaw Gliszczynski hatte Senden 2015 bei „Street live“ und dem Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen der Steverhalle eine Visite abgestattet.

„Ich habe festgestellt, dass Senden und Koronowo auf vielen Ebenen freundschaftliche Beziehungen verbinden.“ Bürgermeister Sebastian Täger


Am vorigen Donnerstag startete nun der Gegenbesuch per Flugzeug via Danzig, das 175 Kilometer von Koronowo entfernt liegt. Der Freitag und Samstag war vollgepackt mit Terminen. Kaum angekommen, und noch im legeren Dress, besichtigten Sendens Bürgermeister und die Reisegruppe die stattliche Basilika und wurden in der ehemaligen jüdischen Synagoge von Pfadfindern empfangen. Das historische Gebäude dient inzwischen als Raum für Kultur. Wodurch bei den Gästen die Idee aufkam, die KuKiS könnten dort einmal per Kunstausstellung eine Brücke nach Koronowo schlagen. Dass dort die ehemalige Zisterzienserabtei als Gefängnis dient, geht auf preußische Zeiten zurück.