In Senden auf Zeit: Paula Baumgart fliegt heute zurück nach Polen.(di)

Senden - Am Anfang stand die Sprachbarriere. Doch die wurde rasch überwunden: Paula Baumgart blickt auf ein knapp zweimonatiges Praktikum im Altenheim St. Johannes zurück. Die junge Polin wurde dort so freundlich aufgenommen, dass die 22-Jährige schnell die Hemmschwellen abbaute, ihre deutschen Sprachkenntnisse auch anzuwenden. Heute kehrt die Studentin wieder nach Koronowo, Sendens polnische Partnerstadt, zurück.

 

Den Besuch hatte die Deutsch-polnische Gesellschaft vermittelt, zu der Paula Baumgart ein intensives Verhältnis pflegt. Denn: Ihre Mutter Alicja Baumgart zählt mit Grazyna Brandes zu den Gründerinnen der Partnerschaft mit Senden auf polnischer Seite.

 

Die Jura Studentin, die mit ihrem Praktikum ihre Deutschkenntnisse ausbauen wollte, lernte zugleich das Leben in einem Altenheim kennen. Es fiel ihr zuerst etwas schwer, gibt sie zu, mit den älteren Menschen umzugehen, weil dabei auch die Hürde der fremden Sprache im Weg stand. Aber: „Die Atmosphäre war so gut, da habe ich mich doch getraut“, sagt Paula Baumgart, die einen Namen trägt, der deutsche Wurzeln vermuten lässt. Bei der Ahnenforschung fanden die Baumgarts dafür jedoch keine Bestätigung, berichtet die angehende Juristin.

 

Mit diesem Studienfach und dem Schwerpunkt auf der deutschen Sprache steuert sie auf eine steile Karriere zu, beteuert Hans-Jürgen Pohl, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, Senden. „Es gibt keine bessere Kombination“, so Pohl. Absolventen mit diesem Profil seien in Polen „top gesucht“.

 

Eine Mitstreiterin aus der Deutsch-Polnischen Gesellschaft hat die Rolle der Gastmutter für Paula Baumgart übernommen. Vera Prengel sorgte auch dafür, dass die junge Polin viel von Deutschland sieht: durch Ausflüge in die Region und darüber hinaus.

 

VON DIETRICH HARHUES, SENDEN

 

Westfälische Nachrichten, 21.09.2009