Hans-Jürgen Pohl ist Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Senden.

Senden. Seit zwei Jahren besteht die Deutsch-Polnische Gesellschaft in Senden. Am 26. August findet ihre Jahresmitgliederversammlung ab 20 Uhr im Hotel Niemeyer statt. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Vorstandswahlen. Mit dem Gründungsvorsitzenden Hans-Jürgen Pohl sprach WN-Redakteur Dietrich Harhues über Bilanz und Perspektiven des Vereins.

 

Geht die Arbeit Ihrer Gesellschaft mit dem bewährten Vorstandsteam weiter?

 

Pohl: Das müssen die Mitglieder entscheiden. Alle Vorstandsmitglieder bis auf zwei stellen sich jedenfalls wieder zur Wahl. Für die Posten der beiden Vorstandsmitglieder, die ausscheiden, stehen schon Kandidaten bereit.

 

Viele Vereine leiden unter Nachwuchsmangel und schwindenden Mitgliederzahlen. Bei Ihnen ist eher das Gegenteil der Fall?

 

Pohl: Wir verbuchen jedenfalls einen steten Zuwachs. Bei der Gründungsversammlung waren es 30 Mitglieder, inzwischen sind es 70.

 

Wie sieht es mit der Altersstruktur aus?

 

Pohl: Die meisten Angehörigen des Vorstandes und die Mitglieder sind unter 50 Jahre alt. Wir sind kein Senioren-Verein.

 

Und gelingt es, die Jugend anzusprechen?

 

Pohl: Ja, das merken wir vor allem beim Schüleraustausch. Das Interesse in den Jahrgangsstufen zehn der weiterführenden Schulen ist groß. Es ist kein Problem, 25 Schüler für eine Gruppe zusammenzubekommen. In drei Wochen startet wieder eine Schülergruppe nach Polen.

 

Wie lautet Ihr Programm für die nächsten Jahre?

 

Pohl: Der Vereinszweck ist weiterhin ein städtepartnerschaftlicher Verbund – den haben wir noch nicht. Das wollen wir aber nicht übers Knie brechen, sondern breit in der Bevölkerung verankern und langsam wachsen lassen. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir wollen nicht nur die Begegnung von Honoratioren, sondern alle einbeziehen – von den Pfadfindern bis zur Jugendfeuerwehr. Die Delegation mit 35 Sendenern rund um den Musikverein, die im September nach Koronowo reist, ist ebenfalls bunt zusammengesetzt.

 

Der Schwung des Anfangs ist Ihnen noch anzumerken. Wie können Sie und der Verein sich diesen Impetus bewahren?

 

Pohl: Man muss sich schon was einfallen lassen, immer wieder neues Interesse im Verein und bei den Bürgern wecken. Ich glaube aber, dass uns der Schwung, den wir haben, noch lange erhalten bleibt.

 

Was waren wichtige Meilensteine in den vergangenen zwei Jahren?

 

Pohl: Von großer Bedeutung ist die „Gemeinsame Vereinbarung über die Zusammenarbeit der Stadt Koronowo und der Gemeinde Senden“, eine Art Freundschaftsvertrag. Wir haben dazu den Weg geebnet, den wir ohne die materielle und ideelle Unterstützung unserer Gemeinde nicht hätten gehen können.

 

Westfälische Nachrichten, 20.08.2008