Gemeinsam mit ihren neu gewonnenen polnischen Freunden verlebten 25 Jugendliche aus Senden informative und abwechslungsreiche Tage in Koronowo, Danzig und Bydgozsz.

Der Gymnasiast Tobias Freese hat am jüngsten Schüleraustausch in Koronowo teilgenommen. Für die Westfälischen Nachrichten hat er seine Eindrücke in einem Bericht zusammengefasst:

 

Sonntagmorgen, 5 Uhr, in Senden: 25 Schülerinnen und Schüler der drei weiterführenden Schulen und drei Lehrer treffen sich am Busbahnhof. Ihr Ziel: Koronowo. Zur gleichen Zeit begeben sich junge Menschen in der befreundeten polnischen Stadt auf den Weg zum Flughafen in Danzig. Gegen 9.30 Uhr treffen beide Gruppen aufeinander. Damit kann der erneute Schüleraustausch beginnen.

 

Gemeinsam ging es zunächst auf Entdeckungstour durch die schöne Danziger Altstadt, wo die deutschen Gäste historische Hintergründe und erste Eindrücke der polnischen Kultur sammeln konnten. Erst spät abends wurde Koronowo erreicht. Dort hielten die polnischen Gasteltern bereits das erste reichhaltige Abendessen bereit. Müde, satt und erleichtert ging es dann ins Bett.

 

Die Verständigung gestaltete sich zu Beginn bei vielen etwas schwierig, doch mit "Händen und Füßen" ließ sich auch eine ganze Menge erklären. Und zur Not wurde ein Blick ins Wörterbuch geworfen. Es sollte ja auch kein Sprach-, sondern vielmehr ein Kulturaustausch sein.

 

In den nächsten Tagen folgten Ausflüge in die Städte Thorn, Posen und ins nahe Bydgozsz (ehemals Bromberg). Stadtführungen gehörten dazu, aber auch gemeinsames Bowling, Grillen und Segeln standen auf dem Programm. Die Ausflüge, sowie der gesamte Austausch wurden finanziell vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk Warschau unterstützt.

 

An zwei Vormittagen nahmen die deutschen Gäste am Unterricht teil. Im Polnischunterricht verstanden die Sendener zwar so gut wie nichts, aber man merkte schnell, dass es keine großen Unterschiede zwischen "Schule zu Hause" und "Schule in Polen" gibt. Goethes Faust spielt eben auch im Polnischunterricht eine Rolle.

 

Nach der Schule wurden die Sendener vom Bürgermeister Koronowos im Rathaus freundlich begrüßt. Die Stadt und ihre Umgebung wurden vorgestellt. Am vergangenen Samstag, dem Familientag, gingen Gäste und Gastgeber gemeinsam Schwimmen, ins Kino, fuhren noch einmal ins Einkaufszentrum nach Bydgozsz und schlenderten durch Koronowo. Immer mehr wuchs die Gruppe zusammen und aus Austauschpartnern wurden Freunde. Die Zeit verging wie im Flug.

 

Am Samstagabend waren dann "do zobaczenia" und "auf Wiedersehen" am Busbahnhof von Koronowo zu hören. Eine letzte Umarmung noch - und dann ging es zurück zum Flughafen. Grüße an die Familie und Freunde in Deutschland wurden mit auf den Weg gegeben. Viele Sendener wären gerne noch länger geblieben. Ein Wiedersehen soll es im Februar beim Gegenbesuch an der Stever geben.

 

Westfälische Nachrichten, 19.09.2007