Die Sendener Reisegruppe wandelte in Polen auch auf den Spuren des Nikolaus Kopernikus.

Nikolaus Kopernikus, so nennt man einen der bedeutendsten europäischen Astronomen auf Deutsch, Mikolaj Kopernik sagen die Polen zu ihm. In Torun/Thorn an der Weichsel wurde er 1473 geboren und besonders dort finden sich seine Spuren - ob im Museum des Kopernikus-Hauses, dem Namen der modernen Toruner Universität oder seinem Denkmal vor dem Rathaus. Deutsch und Polnisch in ständigem Wechsel begleitete auch die Sendener Gruppe, die mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft sechs Tage durch das Posener Land reiste.

 

Zunächst ging es nach Poznan/Posen, mit fast 600 000 Einwohnern die viertgrößte polnische Stadt, deren Altstadtmarkt die Besucher am Abend bewundern konnten. In Gniezno/Gnesen erlebten sie eine Führung in der monumentalen gotischen Kathedrale, einem Ort, der an den Ursprüngen der polnischen Nation steht.

 

Der anschließende Besuch in der inzwischen mit Senden eng verbundenen Stadt Koronowo wurde zu einem "Treffen unter Freunden", wie es Bürgermeister Stanislaw Gliszczynski in seiner Begrüßung ausdrückte. In den anderthalb Tagen enthielt das Programm dort Besichtigungen jahrhundertealter Kirchen der Zisterzienser, eine Führung in einem Wasserkraftwerk, eine Schiffsfahrt auf dem Stausee und an den Abenden viel Musik, gute Stimmung und viele angeregte Gespräche über die "Verbindung Senden-Koronowo". Die Führungen in Bydgoszcz/Bromberg und Torun/Thorn hatten ihren Reiz durch die Authentizität des Führers: ein alter Bromberger Bürger, der sowohl in der deutschen wie der polnischen Kultur verwurzelt ist, begleitete die Sendener Besucher und beeindruckte durch seine profunden Geschichtskenntnisse. Er blieb keine Antwort schuldig auf Fragen nach dem Wirken des Deutschen Ritterordens an der Weichsel, den Leistungen der polnischen Könige und schließlich den weltbewegenden Erkenntnissen des Nikolaus Kopernikus. Seine Theorien von der Bewegung der Planeten auf Kreisbahnen um die Sonne bestimmen noch heute unser Weltbild.

 

Vom Deutschen Honorarkonsul in Bromberg erfuhr die Gruppe vieles über das moderne Polen und die Bedingungen der Wirtschaftskontakte zwischen Polen und Deutschland im Rahmen der Europäischen Union. Ein klassisches Konzert mit Stücken von Schumann und Haydn im Artushof von Thorn rundete die Herbstreise nach Polen ab.

 

Westfälische Nachrichten, 02.10.2007