Selbst bei strömendem Regen lauschten die Teilnehmer der Sendener Reisegruppe den Erklärungen von Pani Dorota in der Jagiellonen-Universität.

Krakau/Senden - Die Jagiellonen-Universität in Krakau war in der letzten Woche eine der wichtigen Stationen der Sendener Gruppe auf ihrer Fahrt durch Südpolen. "Hier hat der spätere Papst Johannes Paul II. als er noch mit bürgerlichem Namen Karol Józef Wojty?a hieß Schauspielkunst studiert, andere nennen es auch Charisma….", so begann Stadtführerin Dorota Sedziwy mit verschmitztem Lächeln ihre Erklärungen in Polens ältester Universität.

 

"Pani Dorota" war nur ein Beispiel ausgezeichneter Fremdenführerinnen, die während der achttägigen Reise der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) den mitgereisten 33 Sendenerinnen und Sendener Auszüge aus der polnische Geschichte und Kultur vermittelten. Krakau mit seiner berühmten Altstadt, den Tuchhallen, der Marienkirche mit Veit-Stoß-Altar, der Königsburg Wawel und dem ehemaligen jüdischen Viertel Kazimiers bildete den Schwerpunkt einer lang und sorgfältig vorbereiteten Reise der DPG Senden. Begonnen hatte das Programm der Exkursion mit dem Besuch von Breslau/Wroclaw. Dort beeindruckte die Reisegruppe der gelungene Wiederaufbau des historischen Altstadtkerns nach den Verwüstungen in den letzten Wochen des 2. Weltkriegs.

 

 

Das ehemals evangelische, deutsche Breslau hat sich längst zum katholischen, polnischen Wroclaw gewandelt. Auch hier ist der polnische Papst allgegenwärtig, in Kirchen, in Geschäften, in den Markthallen. Die Großstadt an der Oder und viertgrößte Metropole in Polen hat den Reisenden aus Senden so gut gefallen, dass sie bestimmt wieder kommen werden.

 

Weitere Stationen im Süden Polens waren Ojcow, der kleinste Nationalpark in unserem Nachbarland - 25 km nördlich von Krakau und Wieliczka, das älteste Salzbergwerk in Europa. Der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau war ein bedeutsamer Akzent der Reise und hinterließ bei allen Besuchern einen tiefen Eindruck.

 

Der abschließende Besuch von Zakopane (zwischen 800 und 1000 m über NN) in der Hohen Tatra sollte eigentlich der Höhepunkt der Reise werden. Doch ungewohnt frühe Schneemassen verwehrten den unternehmungslustigen Sendenern den Aufstieg auf die Gipfel des kleinen Kapartengebirges. Genossen haben sie dennoch den Besuch bei den Goralen, der Volksgruppe dieser südlichsten Region in Kleinpolen, denn gemütliche Lokale und Restaurants in der typischen Holzbauweise der Tatra gibt es in Zakopane an jeder Ecke.

 

33 Sendenerinnen und Sendener kehrten am Dienstagabend mit dem Flugzeug aus Krakau kommend mit interessanten Eindrücken über das Nachbarland Polen nach Deutschland zurück. Für manche hatte die DPG Senden mit dieser Reise die erste Gelegenheit geboten nach Polen zu reisen. Viele werden jetzt wiederkommen - auch als Individualtouristen!

 

Westfälische Nachrichten, 24.10.2009