Rund 80 Gäste wohnten der Unterzeichnung des Freundschaftsabkommens zwischen der Gemeinde Senden und der polnischen Stadt Koronowo im Rathaus bei.

"Es gibt nur wenige Schriftstücke, die ich ungelesen unterschreibe", scherzte Alfred Holz und setzte seinen Namen unter die Freundschaftsvereinbarung zwischen der Gemeinde Senden und der polnischen Stadt Koronowo. Diese wurde gestern Abend im Rathaus von ihm und Koronowos Stadtoberhaupt Stanislaw Gliszczynski sowie dem Vorsitzenden der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Senden (DPGS), Hans-Jürgen Pohl, und Albin Kozlowski, dem Vorsitzenden des Gemeindeentwicklungsvereins Koronowo, unterzeichnet. Damit wurde ein seit vier Jahren währender Prozess der Annäherung und Freundschaft besiegelt und ein weiterer Schritt zu einer Städtepartnerschaft getan.

 

Erfreulich sei, betonte Holz, dass die Freundschaft vor allem von bürgerschaftlichem Engagement getragen werde. Dies unterstrich auch Hans-Jürgen Pohl, der vor vier Jahren zu den Mitinitiatoren des Arbeitskreises Deutsch-Polnische Begegnung gehörte und seit August 2006 Vorsitzender der daraus hervorgegangenen DPGS ist. Er freute sich, dass die "Freundschaft über Sprachbarrieren hinweg" gedeihe - "weil die Chemie stimmt".

 

Zur Überbrückung der Sprachbarrieren an diesem Abend trug Anita Lisowska aus Lüdinghausen bei. Sie übersetzte kompetent und wortgewandt die Redebeiträge aller vier Vertragsunterzeichner jeweils in die andere Sprache.

 

Albin Kozlowski richtete sein Augenmerk darauf, dass Deutschland und Polen seit 2004 gleichermaßen EU-Mitglieder sind. "Im Hinblick auf unsere Geschichte liegt uns viel daran, dass Freundschaft zwischen uns wächst", betonte er. Vor allem bedankte er sich für die beeindruckende Gastfreundschaft, die die Besucher aus Koronowo in Senden erfahren hätten. "Jetzt weiß ich auch, warum unsere Schüler so gerne hierher kommen."

 

Drei Mal sei er bislang in Senden gewesen, sagte Bürgermeister Stanislaw Gliszczynski. Und immer habe es einen "warmherzigen Empfang" gegeben. Mit Blick auf die Vereinbarung sagte er: "Wir sollten in die Zukunft blicken, und gemeinsam an ihr bauen." Den bisherigen Austausch der Schüler wünschte er auf eine breitere Basis gestellt. Es sollten sich auch andere Gruppen kennenlernen. Er lud alle Sendener ein, das "schöne Koronowo" zu besuchen. Entscheidender seien weniger die Unterschriften unter einem Vertrag als vielmehr die Freundschaft zwischen den Menschen.

 

Heute werden die Gäste aus Koronowo bei einer Rundfahrt die Gemeinde näher kennenlernen und am Nachmittag einen Abstecher nach Münster unternehmen.

 

Westfälische Nachrichten, 14.09.2007