Hans-Jürgen Pohl (Mitte) und die anwesenden Mitglieder der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Senden diskutiertenintensiv über die Höhe der Mitgliedsbeiträge und die Städtepartnerschaft mit Koronowo.

Senden - Zum dritten Mal trafen sich am Donnerstagabend die Mitglieder der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Senden (DPGS) zu einer Jahresversammlung. Der Vorsitzende Hans-Jürgen Pohl begrüßte im Hotel Niemeyer dazu rund 20 der bis dato 82 Mitglieder. Mit Anja Sendes-Domin kam am Donnerstagabend Mitglied 83 hinzu.

 

Nach einem Rückblick auf das Vereinsjahr 2009 mit Erinnerungen an die verregnete und verschneite Fahrt nach Südpolen im Oktober und an den Besuch polnischer Schüler aus Koronowo in Senden wurde der Kassenbericht vorgetragen. Der Vorschlag, die „mal volle, mal leere“ Vereinskasse in Zukunft durch einen höheren Beitrag der Mitglieder aufzufüllen, sorgte für reichlich Diskussionsbedarf. Eine Entscheidung soll aber erst auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im nächsten Jahr fallen.

 

 

Nach der ersten Diskussion folgte ein Vortrag von Karl-Heinz Kocar, dem Vorsitzenden der deutsch-polnischen Gesellschaft Lüdinghausen, der sich für die Städtepartnerschaft zwischen Lüdinghausen und Nysa engagiert. Er berichtete über die Entstehung und das Wirken der Partnerschaft, die über Schulen und Kirchen vor 16 Jahren zustande gekommen ist.

 

Da auch eine Städtepartnerschaft zwischen Senden und Koronowo möglich ist, wurden besonders die Vorteile einer offiziellen Partnerschaft denen einer inoffiziellen Verbindung gegenübergestellt. Für Polen würden vor allem praktische und materielle Vorteile entstehen. Projekte wie die Verbesserung der Infrastruktur und Fluthilfe, die durch die Lüdinghauser Partnerschaft mit Nysa möglich wurden, werden durch die EU mit Fördergeldern unterstützt, was den Menschen in Polen direkt zugute kommt. In Deutschland steht der Kulturaustausch im Vordergrund, „künstliche Verrenkungen“ sollen in Zukunft laut Kocar vermieden werden. Durch eine Städtepartnerschaft sei außerdem gewährleistet, dass sich beide Länder auf eine Zusammenarbeit verlassen können, dass beide Seiten gemeinsam die Verantwortung tragen und so einem Fortbestehen dieser Verbindung nichts mehr im Wege steht. Sie wäre somit ein „Beweis für Verbindlichkeit“.

 

Nach dem Vortrag stürzten sich die Anwesenden in einen Meinungsaustausch, bei dem sich letztendlich die Städtepartnerschaft als „Krönung der Zusammenarbeit“, wie es ein Mitglied nannte, herausstellte. Einstimmig segneten die Anwesenden den Antrag an die Gemeinde zum Abschluss einer eingetragenen Städtepartnerschaft ab.

 

Anschließend wurde das geplante Programm für das Jahr 2010 vorgestellt. Auch die privaten Gespräche nach dem offiziellen Teil drehten sich noch um die geplanten Fahrten und Aktionen in Koronowo.

 

Übrigens: Wer sich fragt, wo denn genau Koronowo liegt, der kann sich im neuen Schaukasten am Eingang des Sendener Rathauses über die geografische Lage der Stadt und wesentliche Daten zur Kommune informieren.

 

VON MELANIE GÖCKE

 

Westfälische Nachrichten, 21.11.2009