Auf eine solide Basis soll mit der heutigen Unterzeichnung der "Gemeinsamen Vereinbarung über die Zusammenarbeit der Stadt Koronowo und der Gemeinde Senden" die seit gut vier Jahren keimende Freundschaft der Menschen in Ost und West gestellt werden. Die ersten Bande in Richtung Polen wurden vor gut vier Jahren geknüpft. Die Vereinbarung sei eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Partnerschaft, erklärte Hans-Jürgen Pohl, der Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Senden (DPGS). Bei der Gründung des Vereins im August 2006 hatte er bekräftigt: "Wir müssen die Bürger mit ins Boot holen." Wie sehr diese bereits mit im Boot sind oder sein wollen, versucht eine Umfrage unserer Zeitung unter den Sendenern zu verdeutlichen.

 

"Meine Freundin hat schon beim Schüleraustausch mit Koronowo mitgemacht und war begeistert", sagt Gymnasiast Henrik Welp. Für ihn ist gerade der Kontakt in Richtung Osten das Reizvolle. "Nicht immer nur Frankreich", so der 19-Jährige.

 

Wenig von der angestrebten Partnerschaft mit den polnischen Nachbarn hält dagegen Ernst-August Seyfried. "Mir wäre ein Ort in Italien oder Belgien lieber gewesen", sagt der 72-Jährige. Für ihn spricht vor allem die Politik der Brüder Kaczynski gegen einen intensiveren Kontakt mit Polen. Die würden trotz der Bemühungen von Kanzlerin Merkel ständig ihr eigenes politisches Süppchen kochen.

 

"Das interessiert mich überhaupt nicht", erklärt Melanie Terhorst. Die 22-jährige Studentin sieht ihre persönlichen Interessen eher in Richtung Frankreich oder USA. "Mit einer Stadt aus diesen Ländern würde ich eine Partnerschaft begrüßen. Nach Polen würde ich nie reisen."

 

"Grundsätzlich ist eine Freundschaft sehr löblich", findet Ruth Krälemann. Und mit Blick auf den Schüleraustausch mit Koronowo blickt sie in die Zukunft: "Da können meine beiden Söhne Hendrik und Carsten später ja auch mal mitmachen." Zudem sei Polen ein Land, das sonst nicht so bekannt sei. "Ich finde die Idee der Partnerschaft sehr gut."

 

Westfälische Nachrichten, 13.09.2007