Tägers Antrittsbesuch in Koronowo

 

Senden/Koronowo -

Zum ersten Mal reiste Sebastian Täger nach Polen, wo er über Danzig die Partnergemeinde Sendens, Koronowo, besuchte. Dort erlebte er herzliche Kontakte und eine lebendige Verbindung mit der Stevergemeinde.

Premiere in Sendens Partnerstadt und Premiere in Polen: Sebastian Täger reiste am vorigen Wochenende zum Antrittsbesuch nach Koronowo, eine Gemeinde in Kujawien-Pommern, zu der die Stevergemeinde seit 2007 eine Städte-Freundschaft pflegt, die 2010 in eine offizielle Städtepartnerschaft mündete. Von der Gastfreundschaft, den Impressionen und den menschlichen Kontakten zeigte sich Sendens Rathaus-Chef ganz angetan. Es habe viel Raum für intensive Gespräche gegeben. Und dabei galt: „Die Chemie stimmt“, umschreibt Täger die herzliche Atmosphäre.

Mit Klaus Gilleßen, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste, Freizeit und Bildung, bildete Täger die kommunale Delegation. Begleitet wurde sie von Wolfgang Müller und Hans-Jürgen Pohl von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft. Sie hatten die Fühler nicht zum ersten Mal ausgestreckt und mit informellen Gesprächen die Reise vorbereitet.

Das erste Treffen zwischen den beiden Kommunal-Oberhäuptern war es aber nicht. Denn Stanislaw Gliszczynski hatte Senden 2015 bei „Street live“ und dem Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen der Steverhalle eine Visite abgestattet.

„Ich habe festgestellt, dass Senden und Koronowo auf vielen Ebenen freundschaftliche Beziehungen verbinden.“ Bürgermeister Sebastian Täger


Am vorigen Donnerstag startete nun der Gegenbesuch per Flugzeug via Danzig, das 175 Kilometer von Koronowo entfernt liegt. Der Freitag und Samstag war vollgepackt mit Terminen. Kaum angekommen, und noch im legeren Dress, besichtigten Sendens Bürgermeister und die Reisegruppe die stattliche Basilika und wurden in der ehemaligen jüdischen Synagoge von Pfadfindern empfangen. Das historische Gebäude dient inzwischen als Raum für Kultur. Wodurch bei den Gästen die Idee aufkam, die KuKiS könnten dort einmal per Kunstausstellung eine Brücke nach Koronowo schlagen. Dass dort die ehemalige Zisterzienserabtei als Gefängnis dient, geht auf preußische Zeiten zurück.

 

 

In der Gegenwart fiel den Besuchern aus Senden auf, dass die Videoüberwachung in öffentlichen Gebäuden sowie auf Straßen ausgeprägt ist. Ein Grund: Die Lage am Stausee (von 36 Kilometern Länge) verlange es, einen Überblick zu behalten. Doch auch Eltern können sich dank der Kameras quasi wie mit Skype zu ihren Sprösslingen in der Kindertagesstätte schalten lassen, wurde den Gästen erklärt.

Das touristische Potenzial der wasser- und waldreichen Region sei hoch, seine Nutzung aber „noch ausbaufähig“, resümierte Täger, der sich nach seiner ersten Polen-Reise überzeugt zeigte, dass die Städtepartnerschaft „sehr lebendig“ sei.

 


Vier Mal so viel Fläche wie Senden
- Koronowo verfügt über ähnlich viele Einwohner wie Senden, aber auf einer knapp vier Mal so großen Fläche von 412 Quadratkilometern.
- Ähnlich wie Senden liegt Koronowo gut 20 Kilometer von einem Oberzentrum (Bydgoszcz mit rund 360000 Einwohnern) entfernt.
- Stanislaw Gliszczynski ist seit 2006 als hauptamtlicher Bürgermeister tätig.
- Er gehört einer freien Wählergemeinschaft an, die als liberal gilt.
- Die nationalkonservative polnische Regierungspartei PiS ist in Koronowo nur schwach vertreten.
- Seit 2004 entwickelte sich eine intensive und stabile Freundschaft zwischen Senden und Koronowo, unter anderem mit Schüleraustausch und regen Kontakten in der Landwirtschaft.

Westfälische Nachrichten 26.09.2016 Dietrich Harhues