Bösensell - Konstanz prägt die Deutsch-polnische Gesellschaft, Senden. Denn als Vorsitzender fungiert weiterhin Hans-Jürgen Pohl, ergab die Mitgliederversammlung. Angesichts von Krisen in der EU wurde die Partnerschaft auf unterschiedlichen Ebenen als besonders bedeutsam betrachtet.

Die Vorstandswahlen gingen bei der Mitgliederversammlung der Deutsch-polnischen Gesellschaft (DPG) Senden im Landgasthof Sendes leicht von der Hand. Einstimmig in allen Punkten. Vorsitzender bleibt auch nach zwölf Jahren weiterhin Hans-Jürgen Pohl. Den Vorstand komplettieren Stellvertreterin Grazyna Maria Brandes, Kassierer Wolfgang Müller, Schriftführerin Claudia Raphael-Howar sowie die Beisitzer Vera Prengel, Franz-Josef Lintel-Höping, Andreas Janotta und Leander Vierschilling. Was den Abend spannend machte, waren die Sorgen und Hoffnungen um den Zustand deutsch-polnischer Beziehungen auf Regierungsebene.

Dem widmete sich auch Bürgermeister Sebastian Täger in einer Rede, die er mit einem Zitat seines Vorgängers Alfred Holz einleitete: „Nie zuvor waren Deutschland und Polen politisch, gesellschaftlich und zwischenmenschlich so eng miteinander verbunden. . .“ Doch das waren Worte von vor zwei Jahren. „Heute“, so Täger in einem weiteren Zitat: „Sind die deutsch-polnischen Beziehungen ‚latent krisenhaft‘“. Er folgerte: Nationalstaatliche Tendenzen und ein ausufernder Populismus stellten heute größere Gefahren für das Friedensprojekt Europa dar als wirtschaftliche Krisen. „Nein, die politischen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern und innerhalb der EU könnten besser sein. Nie zuvor sind daher die politischen, gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen Senden und Koronow so wichtig wie heute“, führte Täger aus.

Dass diese Partnerschaft mit gegenseitigen Besuchen, Schüleraustausch und gepflegter Gastfreundschaft hüben wie drüben auf festen Füßen steht, klang aus den Erläuterungen von Pohl an.

Hinzu kam noch der Gastauftritt von Alijca Baumgart, die extra aus Koronow angereist war, um ihren Sendener Freunden die neue politische Situation ihrer Heimat nach den Wahlen entstanden ist. Schließlich musste dabei Bürgermeister Stanislaw Glisczynski – eine großer Freund Sendens – seinen Amtssessel für seinen Herausforderer Patryk Mikolajewski räumen.

Westfälische Nachrichten 09.11.2018 Dieter Klein